Gestalttherapie
Gestalttherapie ist ein achtsamkeitsbasierter Weg der Persönlichkeitsentfaltung und der Heilung von seelischen Belastungen.
Wie wirkt Gestalttherapie?
Menschen entwickeln sich, wenn sie sich empathisch wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen. Gestalttherapeut:innen legen Wert darauf, den Klient:innen als echtes Gegenüber und auf Augenhöhe zu begegnen. Jede Person ist Expertin für sich selbst. Ein geschützter Raum hilft, mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen in Kontakt zu kommen.
Eigene Muster des Wahrnehmnes, Denkens und Verhaltens werden bewusst gemacht. Wie gestalte ich Beziehungen zu anderen? Wie gehe ich mit mir selbst um? Bewusstsein schafft Abstand. Was vorher unwillkürlich im Hintergrund ablief, gelangt in meine Freiheit. Ich kann selbstbestimmter und eigenverantwortlicher leben.
Welche Muster waren vielleicht früher sinnvoll, wirken sich jetzt aber negativ aus? Wird das, was ist, akzeptiert und nicht bekämpft, kann es sich wandeln. Es entsteht ein Freiraum, in dem verborgene Ressourcen, kreative Lösungen und alternative Verhaltensweisen auftauchen. Im Ausprobieren werden die eigenen Möglichkeiten erweitert. Ein freundlich unterstützender Umgang mit sich selbst vertieft sich.
Gestalttherapie macht erlebbar, wie Entwicklungsimpulse und Selbstheilungskräfte in einem selbst schon da sind und nur einen passenden Raum zur Entfaltung brauchen.
Was macht man in Gestalttherapie?
Gestalttherapie vertraut auf die Kraft der Wahrnehmung und orientiert sich an der Lebendigkeit des gegenwärtigen Moments. Auf frühere Erfahrungen wird behutsam eingegangen, insofern sie das Hier und Jetzt beeinflussen.
Das Spüren und Sich-Ausprobieren wird unterstützt durch Körperwahrnehmung und -ausdruck, durch Achtsamkeitsübungen, durch dialogische Inszenierungen von inneren Anteilen und zwischenmenschlichen Beziehungen, durch Imaginationen oder auch im kreativen Ausdruck.
In der therapeutischen Beziehung kann das eigene Verhalten exemplarisch erlebt und Neues erprobt werden.
Was meint ‚Gestalt‘?
Wir verstehen den Menschen als ‚Gestalt‘ und meinen damit: einen kreativen Organismus, der sich aus sich heraus, entsprechend seinen Bedürfnissen gestaltet und mit der Umwelt in Beziehung tritt.
Dieser lebendige Entwicklungsprozess kann gehemmt werden, wenn der Kontakt zu wichtigen Teilen der eigenen Person oder der Umwelt vermieden wird. Dann bleibt eine Gestalt offen, kann nicht ausreifen – etwa durch unverarbeitete Verletzungen, Schuldgefühle, blockierende Glaubenssätze, ungelöste Konflikte, unerfüllte Bedürfnisse, offene Entscheidungssituationen. So können Krisen und Erkrankungen entstehen.
"Der Mensch wird nur am Du zum Ich." (Martin Buber) Eine Gestalt entfaltet sich nur in Wechselwirkung mit ihrem 'Feld' - ihren Beziehungen, ihrem System, dem Umwelt-Organismus, dessen Teil sie ist.
Woher kommt Gestalttherapie?
Der Gestalt-Ansatz gehört zu den humanistischen Verfahren der Psychotherapie und Persönlichkeitsentwicklung. Er wurde von Fritz und Laura Perls ab den 1950er Jahren auf der Basis der Psychoanalyse und der Gestaltpsychologie entwickelt. Er ist eines der ersten achtsamkeits- und körperorientierten Verfahren, das konsequent systemisch denkt. Die Wirksamkeit wurde in vielen empirischen Studien bestätigt.
Bruno-Paul De Roeck
Bruno-Paul De Roeck
"Du brauchst den Fluss nicht anzuschieben - er fließt von selbst."
Barry Stevens
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"Lass deine Gedanken und nutze deine Sinne."
Fritz Perls
Fritz Perls
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Laura Perls
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Fritz Perls
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